Die Kristallisation von Honig (fälschlich „Zuckern“ genannt) ist ein völlig natürlicher Vorgang. Sie mindert weder die Qualität noch den Nährwert – der Honig lässt sich lediglich schwerer entnehmen und verstreichen. Im Gegenteil: Kristallisation zeigt, dass der Honig nicht manipuliert wurde.
Honige mit hohem Glukoseanteil (z. B. Raps) kristallisieren sehr schnell – oft schon wenige Tage nach dem Schleudern. Honige mit mehr Fruktose (z. B. Akazie) bleiben länger flüssig. Wenn Honig nicht kristallisiert (außer Akazienhonig), wurde er vermutlich über 50 °C erhitzt – dabei gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren.
Cremiger Honig ist eine gute Wahl – er entsteht durch kontrolliertes Rühren bei niedriger Temperatur. Die Kristalle bleiben fein, der Honig wird streichfähig und bleibt weich. Die Qualität bleibt vollständig erhalten.
Kristallisierten Honig kann man im Wasserbad bei maximal 45 °C langsam verflüssigen. Nur die Menge erhitzen, die man zeitnah verbraucht – Honig kristallisiert wieder.
Bei höheren Temperaturen werden Enzyme und andere wertvolle Stoffe zerstört. Verflüssigter Honig kann durch tägliches Rühren während der Kristallisation zu cremigem Honig werden – etwa eine Woche lang.
Kristallisation ist ein Qualitätsmerkmal und hat keinen Einfluss auf den Nährwert.
Honig kann vorsichtig im Wasserbad bis 45 °C erwärmt werden. Das Glas in warmes Wasser stellen und langsam erhitzen, bis der Honig weich wird.
Alternativ kann das Glas in den auf max. 45 °C vorgeheizten Ofen gestellt oder im Winter auf die Heizung gestellt werden.
Achtung: Honig niemals über 45–50 °C erhitzen – Enzyme gehen verloren. Mikrowellen sind ungeeignet – sie erhitzen ungleichmäßig und können den Honig beschädigen.